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05.06.2015
Kategorie: Zeitungsberichte, Reisebrichte

Auf den Spuren der Fürsten Esterhazy unterwegs

Vereinsreise führte ins Burgenland


Die Reisegruppe vor dem ungarischen Schloss Esterhaza

Altdorf.

Die diesjährige Vereinsreise des Partnerschaftsvereins Altdorf führte ins Burgenland und an den Neusiedlersee. Dabei wurden die beiden Schlösser der Fürsten Esterhazy in Eisenstadt und Fertöd besichtigt. Obligatorisch war auch eine Schifffahrt auf dem Neusiedlersee.

Die Anreise für die viertägige Fahrt führte zunächst in die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz. Von der Stadtführerin erfuhr die Reisegruppe, dass die Stadt an der Donau neben einem Kultur- auch ein Wirtschaftszentrum darstellt. In den großen Hafenanlagen ist auch das Stahlwerk der voestalpine angesiedelt, das ihre Produkte an die deutsche Automobilindustrie liefert. Der Aufschwung der letzten Jahre spiegelt sich zudem in den modernen Neubauten des Bahnhofes, Schauspielhauses und Theaters wider. Die Weiterfahrt wurde noc mals in Baden bei Wien zu einem geführten Stadtspaziergang unterbrochen. Bereits in h der Biedermeierzeit in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts war der Ort beliebter Treffpunkt der Wiener Hofgesellschaft. Die 14 oberflächennahen Quellen liefern exzellentes Thermalwasser von rund 30-36 °C, das in der Römertherme genutzt wird. Beethoven komponierte hier seine 9. Sinfonie, aus der die heutige Europahymne stammt. Zum Abschluss des interessanten Rundgangs gab es dann den einzigen, dafür aber umso heftigeren Regenschauer.

Einen Reisetag widmete man der Landeshauptstadt Eisenstadt sowie dem ungarischen Grenzgebiet. In den Stadtführungen wurde viel Geschichtliches vermittelt. So wurde das Gebiet von "Deutsch-Westungarn" erst 1921 Österreich zugeordnet. Nachdem Ödenburg (heute Sopron) als größte Stadt des damaligen Burgenlandes an Ungarn fiel, fungierte Eisenstadt zwar bereits als Landeshauptstadt, was jedoch erst im Jahr 1981 in der Landesverfassung verankert wurde. Die Stadtführung durch das ungarische Sopron zeigte viele spätbarocke Bauten, die nun sukzessive renoviert werden. Überrascht war man von der Vielzahl an Zahnarztpraxen, die mit der Grenzöffnung an Zuspruch gewonnen haben.

Die Fürstenfamilie Esterhazy als eine der damals reichsten Adelsfamilien Mitteleuropas beeinflusste die Entwicklung der Region nachhaltig. Im 17. und 18. Jahrhundert wurden die beiden prunkvollen Schlösser in Eisenstadt und in Fertöd gebaut. Das größere Schloss wurde im heute ungarischen Ort Fertöd als Lustschloss errichtet und umfasst 126 Zimmer. Besonders bewundert wurden die prunkvoll ausgestatteten  Konzert- und Ballsäle. Mit der Bestellung des Komponisten Joseph Haydn zum Hofkapellmeister begann auch die Glanzzeit des Kunstlebens. In beiden Schlössern konnten die Gäste einen besonderen Eindruck des einstigen Fürstenlebens gewinnen.

Eine besondere Attraktion war die abendliche Mulatsag, eine Schifffahrt auf dem Neusiedlersee mit Grillen. Beeindruckend war die Größe des Sees und das weitläufige Schilf. Eine Weinverkostung stand selbstverständlich ebenfalls auf dem Programm. Neben der Präsentation der Weine informierte der Winzer über den Weinbau in der Region. Der anschließende Heurigenbesuch schloss den erlebnisreichen Tag ab.

Mit etwas Wehmut brach man dann am Sonntag vom Quartier in Mörbisch auf. Gegen Mittag wurde das Benediktinerkloster Stift Melk besichtigt. Neben Stiftskirche und Marmorsaal fand die berühmte Bibliothek große Bewunderung. Die über 100.000 Bücher geben Zeugnis aus den letzten Jahrhunderten.

Die Heimreise wurde schließlich noch in der Partnergemeinde Pinsdorf zu einer gemütlichen Einkehr unterbrochen. Vizebürgermeisterin Christa Schiemel ließ es sich nicht nehmen, die Gäste herzlich zu begrüßen. Die erlebnisreichen Tage waren vom zweiten Vorsitzenden Michael Kapfhammer bestens organisiert, was sich auch im reibungslosen und harmonischen Ablauf widerspiegelte.